Donnerstag, 20. August 2009

Und hier ... kommt ... die Maus


Ich glaube jeder ist es gewöhnt mal eine Spinne, eine Fliege, Mücke oder ähnliches Getier in der Wohnung vorzufinden obwohl es nicht ansatzweise gewünscht ist.

Wie schon erwähnt, wohne ich in einer Kellerwohnung, ... was von den Temperaturen her im Sommer echt der genialste Vorteil überhaupt ist.

Das auch mal der ein oder andere achtbeinige Kampfbrocken dabei ist wo man sich fragt, ... gibbet die nicht nur im Dschungel? ... naja auch ok. Ist schwer und auch jedes Mal zunächst ein Kampf zwischen mir und Tobi (der Verlierer muss dann gegen die Spinne kämpfen), aber, es hat auch Vorteile gut im Futter zu stehen ;-)

Ich hab sogar schon mal einen Cracker-steif-ähnlichen Mini Lurch bei uns gefunden. Hat mich zunächst ein wenig angeekelt und sofort kamen mir Gedanken, was ich doch für eine schlechte Hausfrau sei (ich glaube ich halte mich normalerweise sehr gut damit) aber Gott sei Dank hat mir meine Mama *zuwink-und-knutsch* die Sorge genommen und meinte das könnte halt bei so einer Wohnung mal vorkommen. Zumal wir eine Terasse haben (trotz Kellerwohnung, ja, ja ) die direkt an einen eigenen kleinen Dschungel grenzt. Auch das hat natürlich Vorteile, denn kaum einer hat aus einer Kellerwohnung so einen geilen Blick ins Grüne wie wir :) Dafür das Bild als Beweis ^^
Auf jeden Fall trug es sich zu, dass ich abends ganz brav früh ins Bett gegangen bin, ... ich wollte mal wieder richtig schön ausschlafen auch unter der Woche ... und wurde gegen Zwei Uhr nachts aus meinen Träumen gerissen als Tobi in der Tür stand und sagte: Schatz, da ist 'ne Maus in der Küche. Schlagartig war ich wach und überlegte, ob ich das richtig verstanden hatte. Verdammt, was macht eine Maus in meiner Küche? Es ist weder ein offensichtliches noch ein unbeabsichtigtes Buffet dort angerichtet. Ich taper also in die Küche .... eine kleine süße Spitzmaus pettet verzweifelt gegen das Fliegengitter und will im wahrsten Sinne des Wortes mit dem Kopf durch die Wand. Bin anfangs noch ganz fasziniert von dem Szenario, bis sie dann auf die Idee kommt, sich durchzubeißen. Hey, die sind erst neu gekauft. Tobi fragt mich, was wir nun machen sollen. Heldenhaft und geistesgegenwärtig greife ich mir einen von meinen schönen bunten Plastikbechern und stülpe ihr den vorsichtig über. Mit einer geschickten Drehung lässt sie sich auch dazu überreden von meinem schon gut zerstörten Fliegengitter abzulassen und sich in den schicken roten Becher zu setzen. Zwar mit etwas piependem Getöse (alter Falter haben die einen durchdringenden Ton) aber sie ergibt sich.
Als sie erst mal in dem Becher drin war, war es auch ok für uns alle und wir konnten zu dritt überlegen was wir nun machen werden. Bei genauerem Anblick schmolz meinem Tobi sofort das Herz und es wurde in Erwägung gezogen sie bei uns zu behalten.
Nein nein, dass ist ein Wildtier, das geht nicht. Ausserdem haben wir erst letztens bei Kika (natürlich beim rumzappen nur) gesehen, dass Spitzmäuse alle paar Stunden was zu essen brauchen, sonst verhungern sie. Wir sind Beide voll berufstätig, das wäre gar nicht fair für Lily.
Also werden wir Lily wieder an die Natur übergeben.
Wo kommt auf einmal der Name Lily her? ... What ever, sie (er) heißt jetzt so.
Also Lily nach draussen gebracht und auf den oben abgebildeten Steingrill gesetzt. Noch kurz ein kleines "War schön das du warst aber wird auch Zeit das du wieder gehst" und es trennen sich unsere Wege.
Das Erlebnis war schon fast ad acta gelegt, da erfahre ich zwei Wochen später morgens doch glatt ein Déjà-vu. "Schatz, die Maus ist wieder in der Küche." Wieder hoch, in die Küche, ... diesmal saß sie im Waschbecken und wollte durch den Ausguss türmen, aber so klein war nicht mal sie als das dieses gepasst hätte. Also wieder den Becher geholt (ich werde ihn noch mit einem Lily-Aufkleber auszeichnen), diesmal ganz ohne Anstand schon fast freiwilig zack in den Becher gekrabbelt. Kleine Standpauke am Morgen, raus auf die Terasse, so und nun geh deinen Weg. Ich konnte noch zwei Stunden schlafen - rein theoretisch - war aber ne doofe Idee weil ich nur noch von Mäusen in meinen Schränken, Klamotten usw. geträumt habe. Naja sowas nennt man wohl Schnellverabeitungsprogramm.
Aber ... *seufz* so schnell wie ich das im Traum verarbeitet hatte, so schnell schlich sie sich auch wieder ein. Nachmittags holt mich Tobi von der Arbeit ab und bevor ich fragen konnte wie sein Tag war; ... Lily war wieder da.
What?? Das war sie doch erst heute morgen? Er saß am Rechner und erblickte aus dem Seitenwinkel so einen kleinen Schatten. Nach zweitem hin sehen war klar: und hier ... kommt ... die Maus. Zielstrebig auf ihn zu. Eine Ehrenrunde unterm Schreibtisch, dann im gemütlichen Tempo (wohl bemerkt, mit meinem Freund die ganze Zeit drüber stehend und wild schimpfend) mal Richtung Schlafzimmer und rein geglotzt, wo Tobi sofort geschaltet hat, weil Frauchen das gar nicht toll finden würde, wenn sie da rein geht. Dann drehte sie sich um und wollte das Bad inspizieren. Auch hier schnell Tür zu. Ach ja, dann bleibt ja wohl nur noch die Küche.
Zack und rein. Tobi schon leicht verzweifelt, aber dann kam ihm die Idee mit dem Lily Becher.
Nicht bewegen, der Becher kommt. Allerdings ist sie ja nicht blöde und stellt schnell fest, Nasenspitze vorne, Schwanzspitze hinten raus und dann kann man/Maus auch mit Becher aufm Kopp weitertraben. Aber er hat sie souverän eingefangen und wieder an die bekannte Stelle nach draussen gebracht. Diesemal mit der Idee, sie nicht aus den Augen zu lassen, um evtl. festzustellen, wo Madame ihren eigenen Hauseingang hat. Aber wie das in solchen Situationen nun mal ist, passiert rein gar nichts.
Das war jetzt vorgestern, bis jetzt hat sie sich noch nicht wieder blicken lassen.
Ich muss aber ganz ehrlich sagen, ... sie ist ne Nette. Sie hat nichts angeknabbert, sie lässt sich leicht fangen und macht auch kein Geheimnis daraus wenn sie da ist, und bis auf zwei Tropfen Pipi auf meinem Einkaufsblock hat sie sich noch nichts zu schulden kommen lassen.
Mal schauen, was aus diesem aufdringlichen Gast wird .... to be continue.

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